Doppelbildnis Nina und Wolfgang Slevogt (Kinder im Wald)
Öl auf Leinwand , 1917
Imiela S. 419. Rechts unten signiert und datiert. 115 x 92 cm ( 45,2 x 36,2 in).
Verso auf der Leinwand mit zwei Nachlassstempeln, davon einer mit der hs. Nummerierung "161", der Datierung und bezeichnet "W(olfgang?) Slevogt". Auf dem Keilrahmen mit Klebeetikett, dort hs. bezeichnet "Neukastel".

Mit beglaubigter Foto-Expertise von Herrn Prof. Hans-Jürgen Imiela, Mainz vom 9. November 2002. Das Werk ist im Nachlassverzeichnis des Künstlers unter dem Titel "Kinder im Wald" aufgeführt

PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers, Neukastel.

Ausstellung: Max Slevogt, Gemälde Handzeichnungen Graphik, Niedersächsisches Landesmuseum, Hannover/Kunstverein in Hamburg/Kunsthalle Bremen, 1952, Kat.Nr. 101.

Das Dreigestirn der deutschen Spätimpressionisten wird von Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt gebildet. Obwohl zu seiner Zeit berühmt und hoch geachtet, ist Slevogt in den letzten Jahrzehnten kunsthistorisch zu wenig beachtet worden. Sehr zu Unrecht, denn sein malerisches Werk ist eines der interessantesten der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Slevogt malte, darin gleicht er seinem Malerkollegen Corinth, aus dem Bauch heraus. Seine Porträts und Landschaften leben vom Augenblick, in dem sie erfasst wurden. Der ausgesprochen delikate Farbensinn verbunden mit einer spontanen Malweise haben seinen Werken einen unverwechselbaren Charakter von authentischer Frische verliehen. Der Maler, der sich sowohl im Technischen als auch in der Komposition souverän seiner Mittel bediente, konnte so zu Lösungen kommen, die in ihrer Wirkung bestechend, in ihrer Ausführung meisterhaft sind. Als genialer Illustrator, hatte der Künstler eine besondere Phantasie der bildhaften Erzählung entwickelt. Etwas davon mag in unser Bild eingeflossen sein, das das Geschwisterpaar, ähnlich wie Hänsel und Gretel, im Märchen zeigt. [KD]