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Pierre Joseph Redouté
Liliacées. 8 Bde. 1802-16.
Estimate:
€ 80,000 / $ 88,000 Sold:
€ 102,000 / $ 112,200 (incl. surcharge)
Redouté, P. J., Les liliacées. 8 Bde. Mit 486 Farbstich-Tafeln mit Handretusche nach P. J. Redouté, gestochen von Bessin, Chapuy, Langlois u. a. Paris, Didot jeune für den Autor 1802-16. Zeitgenöss. rote Halbmaroquinbände mit reicher Rückenvergoldung. Imperial-Folio (ca. 55,4 : 37 cm).
Schönes und wohlerhaltenes, äußerst breitrandiges Exemplar von Redoutés großem Meisterwerk . Entstanden auf der Höhe seines Schaffens, ist es zugleich das umfangreichste seiner berühmten Pflanzenbücher und trug wesentlich zum Ruhm des wohl bedeutendsten Blumenmalers aller Zeiten bei.
Redouté, auch der Blumen-Raffael genannt, entstammte einer flämischen Malerfamilie und ging 1782 mit seinem Bruder nach Paris, wo er stark von seinem Lehrer Gerard van Spaendonck beeinflußt wurde. Er perfektionierte die Technik des Farbstichs, die er während eines Aufenthalts in London erlernt hatte und auf meisterhafte Weise mit dem Farbdruck kombinierte. In den vorliegenden Liliacées zeigt sich der Redoutésche Farbdruck - "licht, klar und schön" (Nissen) - erstmals in seiner ganzen Pracht, zugleich brach er mit der bisherigen Gewohnheit der Blumenmaler, die Pflanzen durch eine Außenkontur zu umranden. Von der Kaiserin Josephine, mit der er seit 1798 in Verbindung stand und unter deren Patronat das vorliegende Werk gedruckt wurde, empfing er 1805 den Titel des Hof- und Blumenmalers.
Das Werk behandelt die Familie der Liliengewächse, zu der damals noch bis zu 3.500 Arten gezählt wurden. Neben den eigentlichen Lilien zeigen die Tafeln zahlreiche Schwertliliengewächse sowie Irisse, Tulpen, Orchideen, Amaryllen, Helikonien, Strelitzien, Agaven u. a. - Die Verfasser der wissenschaftlichen Beschreibungen sind A. P. de Candolle (Bd. I-IV), F. Delaroche (Bd. V-VI) und A. Raffeneau-Delile (Bd. VII-VIII).
Die Auflage betrug nur 280 Exemplare. "Der Innenminister Chaptal subskribierte auf 80 Exemplare, um sie den hervorragendsten Künstlern und Wissenschaftlern Europas zum Geschenk zu machen; und Napoleon selbst hieß in einem sehr schmeichelhaft gehaltenen Schreiben seinen Außenmininster Talleyrand, eine größere Anzahl für fremde Souveräne zu reservieren" (Nissen). - Unser Exemplar mit der seltenen Widmung an Chaptal. Es fehlt das gest. Porträt nach Gerard sowie die Tafeln 448, 449 und 453, diese sind durch Dubletten der Tafeln 336, 354 und 356 aus einem anderen Exemplar ersetzt worden. Tafel 372 (Amaryllis Josephinae ) wie immer unkoloriert, die Nrn. 370/371 zusammen auf einer Falttafel, Tafel 427 in zwei Versionen (Narcissus laetus ), Tafel 95 im zweiten Zustand nach Änderung der Bildunterschrift (Tradescantia Virginica ). Jeder Band mit Vortitel, Titel und 1 Bl. Register am Ende, ferner je 1 Bl. Additions in den Bdn. I-III und VI-VII. Darüberhinaus in Bd. I zu Beginn die genannte Widmung (1 Bl.) und Vorrede (Discours préliminiare , 1 Bl.) sowie 14 S. Gesamtregister am Schluß des letzten Bandes.
Zustand: Tafeln insges. fleckenfrei, farbfrisch und sauber; lediglich Bd. II und VI teils wasserrandig, Bd. VI zudem stellenw. mit Rotfärbung am Oberrand (außerhalb der Darstellung, wohl Abklatsch der Bezugspapiere), 3 Bde. stellenw. gleichmäßig schwach gebräunt (nur wenige Taf. etw. deutlicher), Textbll. in Bd. VIII zu Beginn und am Ende mit Wasserrand am unt. Bundsteg, Titel von Bd. VIII mit hinterl. Einriß. Einbanddeckel vereinz. fleckig und mit wenigen Bereibungen. Schönes und unbeschnittenes Exemplar, breitrandiger als sämtliche Vergleichsexemplare der zit. Sammlungen und der im ABPC verz. Exemplare. Die eng an den Rand gedruckten (und daher bei den meisten Expl. beschnittenen) Tafelnumerierungen hier auf nahezu allen Tafeln erhalten.
Provenienz: Aus einer süddeutschen Privatsammlung.
Stafleu/Cowan 8747. - Nissen 1594. - Dunthorne 231. - Sitwell/Blunt S. 71. - De Belder 292. - MacPhail/Cat. Redoutéana Nr. 10 und S. 19-23.
Fine and very large untrimmed copy of Redouté's masterpiece, representing in many ways the culmination of his famous art. It was through Josephine's influence that the Minister of the Interior, Chaptal, subscribed to 80 copies of "Les Liliacées", and it is perhaps for those 80 copies, sent to dignitaries and libraries throughout France and beyond, that Redouté had the dedication to Chaptal printed (present in our copy).
8 volumes in large folio (55,4 : 37 cm). With 486 stipple-engraved plates printed in colors and finished by hand (except plate 372,uncolored as usual) by Bessin, Chapuy and others after Redouté. Plates numbered to 486, with 370/71 as single folding plate, second state of plate 95 (Tradescantia Virginica), plate 427 in 2 versions (Narcissus laetus). Contemp. red half morocco with richly gilt spine. - Lacking the engr. portrait after Gerard and plates no. 448, 449 and 453 which have been substituted by doubles of plates no. 336, 354 and 356, otherwise complete with all plates and text leaves, incl. the rare dedication to Chaptal. - Plates in general clean and fresh in colors, only vols. II and VI partly waterstained, vol. VI partly with red staining at upper margins (not affecting printed matter) due to the paper covering which lost its color as it became wet; 3 vols. with even minor browning in places (only few plates somewhat stronger), some text leaves in vol. VIII with waterstain at lower gutter, title of vol. VIII with backed tear. Boards here and there stained and with minor rubbing. Else fine and untrimmed copy, larger than other comparable copies recorded in the great collections as well as in ABPC. Nearly all plates with the numbering intact which is most unusual, because the numbers were designed to be cut away by the binder. Provenance: From a South German private collection.
Schönes und wohlerhaltenes, äußerst breitrandiges Exemplar von Redoutés großem Meisterwerk . Entstanden auf der Höhe seines Schaffens, ist es zugleich das umfangreichste seiner berühmten Pflanzenbücher und trug wesentlich zum Ruhm des wohl bedeutendsten Blumenmalers aller Zeiten bei.
Redouté, auch der Blumen-Raffael genannt, entstammte einer flämischen Malerfamilie und ging 1782 mit seinem Bruder nach Paris, wo er stark von seinem Lehrer Gerard van Spaendonck beeinflußt wurde. Er perfektionierte die Technik des Farbstichs, die er während eines Aufenthalts in London erlernt hatte und auf meisterhafte Weise mit dem Farbdruck kombinierte. In den vorliegenden Liliacées zeigt sich der Redoutésche Farbdruck - "licht, klar und schön" (Nissen) - erstmals in seiner ganzen Pracht, zugleich brach er mit der bisherigen Gewohnheit der Blumenmaler, die Pflanzen durch eine Außenkontur zu umranden. Von der Kaiserin Josephine, mit der er seit 1798 in Verbindung stand und unter deren Patronat das vorliegende Werk gedruckt wurde, empfing er 1805 den Titel des Hof- und Blumenmalers.
Das Werk behandelt die Familie der Liliengewächse, zu der damals noch bis zu 3.500 Arten gezählt wurden. Neben den eigentlichen Lilien zeigen die Tafeln zahlreiche Schwertliliengewächse sowie Irisse, Tulpen, Orchideen, Amaryllen, Helikonien, Strelitzien, Agaven u. a. - Die Verfasser der wissenschaftlichen Beschreibungen sind A. P. de Candolle (Bd. I-IV), F. Delaroche (Bd. V-VI) und A. Raffeneau-Delile (Bd. VII-VIII).
Die Auflage betrug nur 280 Exemplare. "Der Innenminister Chaptal subskribierte auf 80 Exemplare, um sie den hervorragendsten Künstlern und Wissenschaftlern Europas zum Geschenk zu machen; und Napoleon selbst hieß in einem sehr schmeichelhaft gehaltenen Schreiben seinen Außenmininster Talleyrand, eine größere Anzahl für fremde Souveräne zu reservieren" (Nissen). - Unser Exemplar mit der seltenen Widmung an Chaptal. Es fehlt das gest. Porträt nach Gerard sowie die Tafeln 448, 449 und 453, diese sind durch Dubletten der Tafeln 336, 354 und 356 aus einem anderen Exemplar ersetzt worden. Tafel 372 (Amaryllis Josephinae ) wie immer unkoloriert, die Nrn. 370/371 zusammen auf einer Falttafel, Tafel 427 in zwei Versionen (Narcissus laetus ), Tafel 95 im zweiten Zustand nach Änderung der Bildunterschrift (Tradescantia Virginica ). Jeder Band mit Vortitel, Titel und 1 Bl. Register am Ende, ferner je 1 Bl. Additions in den Bdn. I-III und VI-VII. Darüberhinaus in Bd. I zu Beginn die genannte Widmung (1 Bl.) und Vorrede (Discours préliminiare , 1 Bl.) sowie 14 S. Gesamtregister am Schluß des letzten Bandes.
Zustand: Tafeln insges. fleckenfrei, farbfrisch und sauber; lediglich Bd. II und VI teils wasserrandig, Bd. VI zudem stellenw. mit Rotfärbung am Oberrand (außerhalb der Darstellung, wohl Abklatsch der Bezugspapiere), 3 Bde. stellenw. gleichmäßig schwach gebräunt (nur wenige Taf. etw. deutlicher), Textbll. in Bd. VIII zu Beginn und am Ende mit Wasserrand am unt. Bundsteg, Titel von Bd. VIII mit hinterl. Einriß. Einbanddeckel vereinz. fleckig und mit wenigen Bereibungen. Schönes und unbeschnittenes Exemplar, breitrandiger als sämtliche Vergleichsexemplare der zit. Sammlungen und der im ABPC verz. Exemplare. Die eng an den Rand gedruckten (und daher bei den meisten Expl. beschnittenen) Tafelnumerierungen hier auf nahezu allen Tafeln erhalten.
Provenienz: Aus einer süddeutschen Privatsammlung.
Stafleu/Cowan 8747. - Nissen 1594. - Dunthorne 231. - Sitwell/Blunt S. 71. - De Belder 292. - MacPhail/Cat. Redoutéana Nr. 10 und S. 19-23.
Fine and very large untrimmed copy of Redouté's masterpiece, representing in many ways the culmination of his famous art. It was through Josephine's influence that the Minister of the Interior, Chaptal, subscribed to 80 copies of "Les Liliacées", and it is perhaps for those 80 copies, sent to dignitaries and libraries throughout France and beyond, that Redouté had the dedication to Chaptal printed (present in our copy).
8 volumes in large folio (55,4 : 37 cm). With 486 stipple-engraved plates printed in colors and finished by hand (except plate 372,uncolored as usual) by Bessin, Chapuy and others after Redouté. Plates numbered to 486, with 370/71 as single folding plate, second state of plate 95 (Tradescantia Virginica), plate 427 in 2 versions (Narcissus laetus). Contemp. red half morocco with richly gilt spine. - Lacking the engr. portrait after Gerard and plates no. 448, 449 and 453 which have been substituted by doubles of plates no. 336, 354 and 356, otherwise complete with all plates and text leaves, incl. the rare dedication to Chaptal. - Plates in general clean and fresh in colors, only vols. II and VI partly waterstained, vol. VI partly with red staining at upper margins (not affecting printed matter) due to the paper covering which lost its color as it became wet; 3 vols. with even minor browning in places (only few plates somewhat stronger), some text leaves in vol. VIII with waterstain at lower gutter, title of vol. VIII with backed tear. Boards here and there stained and with minor rubbing. Else fine and untrimmed copy, larger than other comparable copies recorded in the great collections as well as in ABPC. Nearly all plates with the numbering intact which is most unusual, because the numbers were designed to be cut away by the binder. Provenance: From a South German private collection.
31
Pierre Joseph Redouté
Liliacées. 8 Bde. 1802-16.
Estimate:
€ 80,000 / $ 88,000 Sold:
€ 102,000 / $ 112,200 (incl. surcharge)