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Melchior Pfintzing
Geuerlicheiten und eins teils der geschichten des Ritters Tewrdannckhs, 1519.
Estimate:
€ 8,000 / $ 8,800 Sold:
€ 11,875 / $ 13,062 (incl. surcharge)
Maximilians Brautschau
Melchior Pfintzing
Die geuerlicheiten und eins teils der geschichten des löbliche(n) streitbaren und hochberümbten helds und Ritters Tewrdannckhs. Nürnberg, Joh. Schönsperger d. Ä. 1519.
• Eines der schönsten und aufwendigsten deutschen Holzschnittbücher des 16. Jahrhunderts
• Der höfische Versroman erzählt die Lebensgeschichte Maximilian I. und die Brautwerbung um Maria von Burgund
• Gedruckt in einer eigens dafür geschaffenen Type mit Ober- und Unterschleifen
• Illustriert mit großartigen Holzschnitten von Leonhard Beck, Hans Schäufelein, Hans Burgkmair u. a., die auf Zeichnungen des Kaisers beruhen
Der Theuerdank stellt eine der wichtigsten Quellen für die Kenntnis der ritterlichen Gebräuche und Sitten sowie von Turnieren und Festlichkeiten im ausgehenden Mittelalter dar. Der Held besteht alle möglichen Abenteuer und Gefahren bei der Jagd, im Krieg und im Turnier. Maximilian nutzte die Druckkunst, um zum Ruhm der Dynastie und seiner Person beizutragen. Für sein großes autobiographisches Werk diktierte er selbst oder gab seinem Silberkämmerer Sigismund von Dietrichstein und seinem Geheimsekretär Marx Treitzsaurwein zumindest genaue Anweisungen. Die endgültige sprachliche Form gab Melchior Pfintzing dem Werk.
Während der erste Druck von 1517 von Kaiser Maximilian fast ganz zu Geschenkzwecken aufgebraucht wurde, war die zweite Ausgabe zum Verkauf bestimmt. Vorliegend der erste Druck der zweiten Ausgabe, mit den bei Fairfax Murray genannten Merkmalen.
Die schöne Drucktype ist "eine aus der Kanzleischrift entstandene Vorform der Fraktur mit verzierenden Ober- und Unterschleifen" (Arnim, Fünf Jh. Buchillustr. 70). Um ein homogenes Satzbild zu gewährleisten, wurden von einem einzigen Buchstaben bis zu 20 verschiedene Lettern angefertigt, ein ungeheurer Aufwand, der noch heute beeindruckt.
EINBAND: Lederband des 18. Jahrhunderts mit reicher Rückenvergoldung und rotem Rückenschild. 36 : 24,5 cm. - ILLUSTRATION: Mit 117 Textholzschnitten (st. 118). - KOLLATION: 289 (st. 290) nn. Bll. - ZUSTAND: Das gegen Ende fehlende Blatt P 4 mit einem Holzschnitt wurde auf das nachfolgende, unbedruckt gebliebene originale Blatt P 5 in meisterhafter Kalligraphie und Federzeichnung ergänzt (wohl im Zuge der Neubindung im 18. Jh.). - Stellenw. minim. gebräunt und gering fleckig, zu Beginn und am Ende mit wenigen kl. hinterlegten Wurmspuren, 1 Bl. mit ergänzem Randausriß (ohne Textverlust), Titelbl. mit bibliogr. Vermerk in Latein von einer Hand des 18. Jhs. Rücken unter Verwendung alten Materials und Gelenke erneuert. Insgesamt schönes und sauberes sowie breitrandiges Exemplar ohne Beschnitt der Ausläufer.
LITERATUR: VD 16, M 1651. - Adams P 963. - Fairfax Murray 330. - Muther 846. - Hollstein V, 112. - Lipperheide Cg 12. - Vgl. Fünf Jahrhunderte Buchillustration, Slg. O. Schäfer Nr. 70 (EA).
Second edition (first print) of probably the most lavishly produced German 16th cent. book of woodcuts for which a specific typeface was created. One of the most important sources of chivalry customs, tournaments and festivities of the late Middle Ages. Contains 117 (of 118) woodcuts in text by L. Beck, H. L. Schäufelein, H. Burgkmair, J. Breu, W. Traut and others. 18th cent. calf with gilt spine and label on spine. 289 (of 290) unnumb. leaves, lacking P4. The missing text and woodcut was added to the following original sheet P 5, which remained unprinted, in excellent calligraphy and pen drawing (probably at the time of new binding in the 18th century). - Here and there slightly stained and browned, at the beginning and at the end with a few small worm traces, 1 leaf with rebacked marginal cutout. Binding rubbed, spine and joints renewed using old material. Overall a nice, clean and wide-margined copy.
Melchior Pfintzing
Die geuerlicheiten und eins teils der geschichten des löbliche(n) streitbaren und hochberümbten helds und Ritters Tewrdannckhs. Nürnberg, Joh. Schönsperger d. Ä. 1519.
• Eines der schönsten und aufwendigsten deutschen Holzschnittbücher des 16. Jahrhunderts
• Der höfische Versroman erzählt die Lebensgeschichte Maximilian I. und die Brautwerbung um Maria von Burgund
• Gedruckt in einer eigens dafür geschaffenen Type mit Ober- und Unterschleifen
• Illustriert mit großartigen Holzschnitten von Leonhard Beck, Hans Schäufelein, Hans Burgkmair u. a., die auf Zeichnungen des Kaisers beruhen
Der Theuerdank stellt eine der wichtigsten Quellen für die Kenntnis der ritterlichen Gebräuche und Sitten sowie von Turnieren und Festlichkeiten im ausgehenden Mittelalter dar. Der Held besteht alle möglichen Abenteuer und Gefahren bei der Jagd, im Krieg und im Turnier. Maximilian nutzte die Druckkunst, um zum Ruhm der Dynastie und seiner Person beizutragen. Für sein großes autobiographisches Werk diktierte er selbst oder gab seinem Silberkämmerer Sigismund von Dietrichstein und seinem Geheimsekretär Marx Treitzsaurwein zumindest genaue Anweisungen. Die endgültige sprachliche Form gab Melchior Pfintzing dem Werk.
Während der erste Druck von 1517 von Kaiser Maximilian fast ganz zu Geschenkzwecken aufgebraucht wurde, war die zweite Ausgabe zum Verkauf bestimmt. Vorliegend der erste Druck der zweiten Ausgabe, mit den bei Fairfax Murray genannten Merkmalen.
Die schöne Drucktype ist "eine aus der Kanzleischrift entstandene Vorform der Fraktur mit verzierenden Ober- und Unterschleifen" (Arnim, Fünf Jh. Buchillustr. 70). Um ein homogenes Satzbild zu gewährleisten, wurden von einem einzigen Buchstaben bis zu 20 verschiedene Lettern angefertigt, ein ungeheurer Aufwand, der noch heute beeindruckt.
EINBAND: Lederband des 18. Jahrhunderts mit reicher Rückenvergoldung und rotem Rückenschild. 36 : 24,5 cm. - ILLUSTRATION: Mit 117 Textholzschnitten (st. 118). - KOLLATION: 289 (st. 290) nn. Bll. - ZUSTAND: Das gegen Ende fehlende Blatt P 4 mit einem Holzschnitt wurde auf das nachfolgende, unbedruckt gebliebene originale Blatt P 5 in meisterhafter Kalligraphie und Federzeichnung ergänzt (wohl im Zuge der Neubindung im 18. Jh.). - Stellenw. minim. gebräunt und gering fleckig, zu Beginn und am Ende mit wenigen kl. hinterlegten Wurmspuren, 1 Bl. mit ergänzem Randausriß (ohne Textverlust), Titelbl. mit bibliogr. Vermerk in Latein von einer Hand des 18. Jhs. Rücken unter Verwendung alten Materials und Gelenke erneuert. Insgesamt schönes und sauberes sowie breitrandiges Exemplar ohne Beschnitt der Ausläufer.
LITERATUR: VD 16, M 1651. - Adams P 963. - Fairfax Murray 330. - Muther 846. - Hollstein V, 112. - Lipperheide Cg 12. - Vgl. Fünf Jahrhunderte Buchillustration, Slg. O. Schäfer Nr. 70 (EA).
Second edition (first print) of probably the most lavishly produced German 16th cent. book of woodcuts for which a specific typeface was created. One of the most important sources of chivalry customs, tournaments and festivities of the late Middle Ages. Contains 117 (of 118) woodcuts in text by L. Beck, H. L. Schäufelein, H. Burgkmair, J. Breu, W. Traut and others. 18th cent. calf with gilt spine and label on spine. 289 (of 290) unnumb. leaves, lacking P4. The missing text and woodcut was added to the following original sheet P 5, which remained unprinted, in excellent calligraphy and pen drawing (probably at the time of new binding in the 18th century). - Here and there slightly stained and browned, at the beginning and at the end with a few small worm traces, 1 leaf with rebacked marginal cutout. Binding rubbed, spine and joints renewed using old material. Overall a nice, clean and wide-margined copy.
6
Melchior Pfintzing
Geuerlicheiten und eins teils der geschichten des Ritters Tewrdannckhs, 1519.
Estimate:
€ 8,000 / $ 8,800 Sold:
€ 11,875 / $ 13,062 (incl. surcharge)